Facebook – Der Spielplatz für Unbedarfte

Ich habe verschiedentlich versucht, mein Buch und vor allem diese Webseite hier mittels Facebook bekannter zu machen. „Bekannt machen“ ist ja noch keine Werbung im klassischen Sinn.

Die Erfahrungen dabei sind nachgerade abenteuerlich. Aber andererseits auch erklärlich, wenn man weiß, daß Facebook nicht wirklich daran interessiert ist, daß sich Menschen austauschen, sondern eigentlich nur daran interessiert ist, Nutzerdaten zu bekommen und diese dann zu verkaufen. Genau, man könnte das dahingehend verkürzen, daß man sagt, Facebook verkauft seine Benutzer. Daß das offensichtlich prächtig funktioniert, erkennt man daran, wie groß und profitabel Facebook geworden ist.

Dabei ist es unglaublich, wie genau Facebook Daten über Jeden hat,- selbst Leute, die sich gerade neu anmelden wollen. Ich habe mal bei einer Anmeldung geschaut: Es ist wirklich befremdlich, wie viele Leute (etwa 40 Personen!) mir Facebook als Freunde vorschlägt, von denen ich nie habe erkennen lassen, dass ich sie kennen könnte. Woher weiß dann Facebook das? Weder ich noch die haben die jeweils andere Telefon-Nummer oder E-Mail Adresse. Alle User sind also auf Facebook praktisch gläserne Menschen, deren Persönlichkeit (und Geheimnisse?) vor FB offen daliegen. Erschreckend! Die Auswertung von Benutzerdaten nennt sich Data-Mining und ist inzwischen mit „Algorithmen“ sehr effektiv und exakt geworden. Und ich weiß, wovon ich rede, denn vor Jahren habe ich das in ganz kleinem Kreis von etwa 400 Beschäftigten in „meiner“ Firma gemacht. Nannte sich „Betriebsdaten-Auswertung“, war aber im Prinzip das Gleiche: ich wusste über die Produktion und Abläufe in der Firma besser Bescheid als die Chefs. Aber zurück zu Facebook.

Was macht Facebook mit den Daten? Es verkauft diese Daten und verkauft dazu die Werbung, die auf Facebook geschaltet werden kann. Und wird. Denn auf Facebook zu werben ist genauer als etwa in einer Zeitung, im Fernsehen oder auch mit der eigenen Webseite. Dadurch gibt es fast keine „Streuverluste“ mehr, daß also Werbung Leute erreicht, die das Thema der Werbung nicht die Bohne interessiert. Für eine fast 100%ige Trefferquote kann FB mehr verlangen als andere, die Streuverluste haben.
Neben dem Verkauf der persönlichen Daten ist also der Verkauf von Werbung an die Benutzer eine zweite wichtige Einnahmequelle.
Ein Wert der Firma von 630 Milliarden US-Dollar (Juni 2019) zeigt, daß das wohl funktioniert.

Smartphone-Zombies
Wieder auf Facebook unterwegs, stimmt's?

So groß, so reich,- und doch so blöd. Denn trotz Algorithmen schafft es Facebook nicht, wirkliche falsche Benutzerkonten von realen Benutzern mit Fantasienamen zu unterscheiden. Aber genau das sollten die „Algos“ genau können. Wobei „Künstlernamen“ und künstliche Namen in Deutschland eigentlich in Ordnung sind,- laut einem Gerichtsurteil. Aber Facebook bestreitet die Rechtmäßigkeit des Urteils. Warum? Weil man solche „unechte“ Daten nicht so gut verkaufen kann,- das wäre also eine finanzielle Einbuße für FB. Und da geht Profit vor Grundrecht der Selbstbestimmung für seine Users. Und das, wo diese Algorithmen von Facebook offensichtlich nicht dazu taugen, etwa Hass-Beiträge und Hetze zu erkennen. Tipp von mir: Solche Beiträge erkennt man nicht am Benutzer-Namen, sondern am Inhalt respektive Beitrag,- schon gewusst?

Gleiche Baustelle, andere Ecke: Viele FB-Gruppen wurden von Administratoren eingerichtet, die entweder mehr Schiß als Vaterlandsliebe haben (vor den Facebook-Gewaltigen), oder die gerne Heile-Welt-Inseln haben möchten. Von „der Welt da draußen“ darf nichts in die Gruppe eingebracht werden, sonst fliegt man raus. Wo ich etwa einen Querverweis auf diese Webseite angegeben habe, wurde das schon als Werbung angesehen und die ist Bäh-Bäh! Obwohl es nur der Verweis auf einen ausführlicheren Text war.
Und das „Werbe-Verbot“ in den vielen Gruppen ist wohl von Facebook vorgegeben, denn DIE möchten das Monopol auf jegliche Art der Werbung in Faceboook haben, da soll niemand anderes davon profitieren. Um nicht anzuecken, wird darum im vorauseilenden Gehorsam das Werbe-Verbot gleich noch strikter ausgelegt, als es Facebook vorgibt. Na Prima!

Bei meinem bisher letzten Versuch auf Facebook bin ich von Facebook kaltgestellt worden, weil die meine Telefon-Nummer wissen wollten. Warum bloß? Facebook dient nicht zum Telefonieren wie etwa Skype, LINE oder WhatsUp. Und auch wenn man über Facebook (Messenger) telefonieren kann, so geht das rein über das Internet, ohne eine klassische Telefon-Nummer. Wozu also? Weil sich Facebook von vielen Nutzern die Telefon-Nummer erschlichen hat und damit Quervergleiche möglich sind, wer wen kennt. Und das wiederum lässt sich vermarkten bzw. verkaufen... Schweinepriester! Ich habe die Frage nach meiner Telefon-Nummer unbeantwortet gelassen. Da könnte ich mich vor denen ja auch gleich (datentechnisch) nackt ausziehen, das wäre Facebook sowieso am liebsten...

P.S. Neulich habe ich mitbekommen, daß in den USA Telefon-Nummern auf dem Schwarzmarkt bessere Preise bekommen als etwa die Sozialversicherungsnummer, die dort für alle gebraucht wird, etwa auch zum Pass beantragen. Passt wieder!
P.P.S. Und wiederum im August 2019 wurde bekannt, daß Facebook etwa 420 MILLIONEN Telefonnummern "verloren" hat, soll heißen, die waren im Internet öffentlich erhältlich...

Und hier geht es gleich weiter wegen dem (des?) unsäglichen:  Telefon-Terror


 

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